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Anna Göldi

Musical


Musik von Robert  D. C. Emery & Moritz Schneider
Text von Mirco Vogelsang

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 7. September 2017
Halle 1 SIG Areal, Neuhausen a. Rheinfall, Schweiz

  • Musikalische Leitung: Francis Goodhand
  • Regie: Mirco Vogelsang
  • Creative Development: John Havu
  • Choreographie: Ursula Lysser
  • Bühnenbild: Jana Denhoven
  • Kostüme: Kai Rudat
  • Lichtdesign: Pia Virolainen
  • Videodesign: Valerij Lisac
  • Sounddesign: Serge Gräfe

 

Besetzung:  

  • Anna Göldi: Masha Karell
  • Dr. Johann Jakob Tschudi: Simon Schnorr
  • Elsbeth Tschudi: Eveline Suter
  • Dr. Melichior Kubli: Roland Herrmann
  • Heinrich Ludewig Lehmann: Raphaël Tschudi
  • Rudolf Steinmüller: Marc "Cuco" Dietrich / Bodo Krumwiede
  • Miggeli: Lena Pallmann / Giulia Gnädiger / Lina Lüthi / Nora Lüthi
  • Dr. Johannes Marti: Stephan Luethy
  • Camerarius Tschudi: Wolfgang Postlbauer
  • Ensemble: Pia Lustenberger / Marlen Oberholzer / Heidy Suter
  • Chor: Jeannine Allieri / Anja Brühlmann / Nathalie Ehrlicher / Dorothée Hauser / Carina Kaiser / Christian Kessler / Santina Krizanac / Rainer Lenz / Werner Menet / Mathias Mutter / Rhea Seleger /, Markus Störk

 

 

 

 

Premierenchronik

CH UA 7. September 2017 Halle 1 SIG Areal, Neuhausen a. Rheinfall

 

Anmerkung: "Anna Göldi" war eine Produktion der "Stageworks GmbH".

 

 

Inhaltsangabe


Aus der Sicht des Journalisten Heinrich Ludewig Lehmann wird die Geschichte der Magd Anna Göldi erzählt, die wegen angeblicher Hexerei am 13. Juni 1782 mit dem Schwert hingerichtet wurde. Anna wird auf Grund von Anschuldigungen Elsbeth Tschudis, die die fröhliche Magd, die bei Tochter und ihrem Ehemann beliebt ist, nicht leiden kann, bezichtigt das Kind verhext zu haben, Nägel und Nadeln zu spucken. Erst nur vom Hof der Tschudis gejagt findet sie Unterschlupf beim Alchemisten Steinmüller, der Anna rät, ihr Recht einzuklagen. Inzwischen hält sich das Gerücht, Dr. Tschudi hätte ein intimes Verhältnis mit der Magd gehabt. Nun wendet sich auch Tschudi, der Anna in Verdacht hat, dieses Gerücht in die Welt gesetzt zu haben, gegen sie. Eine Schuldige muss gesucht und gerichtet werden - und das ist Anna Göldi.

Klaus Baberg

 

 

 

Kritiken

 
"Drei große weiße Stellwände dienen als Abgrenzung der Bühne, auf der die zahlreichen Videoprojektionen (Valerij Lisac) die Schauplätze der jeweiligen Szene zeigen, die durch wenige Requisiten auf fahrbaren Elementen ergänzt werden. Zugleich werden kurze, extra mit den Darstellern außerhalb des Theaters für die Inszenierung gedrehte Filmszenen genutzt, wie zum Beispiel Bauern bei der Ernte, Miggelis Wahnträume, die mit dem Schauspiel auf der Bühne verschmelzen.

[...] Robert D. C. Emery und Moritz Schneider ('Dällebach Kari', 'Der Besuch der alten Dame' gemeinsam mit Michael Reed) verfassten die Partitur, die an Filmmusik erinnert. Zugleich sind in dem durchkomponierten Musical Elemente sinfonischer und elektronischer Musik zu hören.

[...] Das Musical endet mit einer großen Chor- und Ensembleszene. leider ist am Premierenabend die Akustik stellenweise so schlecht, dass die Liedtexte vor allem des Chors unverständlich bleiben. Das erschwert dem Zuschauer, in dem anspruchsvollen Stück die Handlung zu verfolgen. [...] Das flüssig spielende zehnköpfige Orchester unter der musikalischen Leitung von Francis Goodhand ist hinter einer Glaswand am rechten Bühnenrand angesiedelt."

Martina Friedrich: Der letzte Hexenprozess. "Anna Göldi" uraufgeführt in Neuhausen am Rheinfall. In: blickpunkt musical, Ausgabe 90, 05/2017 September - November 2017, Seite 66-67.

 

" Eine über 3.000 Quadratmeter große Industriehalle in Schaffhausen-Neuhausen, direkt am spektakulären Rheinfall gelegen, wird zum Schauplatz einer neuen Musicalproduktion. [...] Bei der Besetzung dieser Uraufführung wurde auf bekannte und medienwirksame Musicaldarsteller aus dem In- und Ausland gesetzt.

[...] Eine einfache, aber pointierte Choreografie hat Ursula Lysser für den Chor entworfen. Fast beeindruckender wirken allerdings die exakt choreografierten Umbauaktionen an der Kulisse, die vom Ensemble und Chor mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks ausgeführt werden.

[...] Die Erzählung wechselt immer wieder zwischen dem mit der Aufarbeitung beschäftigten Journalisten und den Flashbacks zu den letzten zwei Jahren von Annas Leben hin und her. Diese teils nahtlosen Übergänge bringen zwar Bewegung ins Stück, machen es dem Zuschauer aber schwer, dem roten Faden zu folgen und sich emotional auf das Geschehen einzulassen."

Susanne Weber: Anna Göldi. Im Wechselbad der Gefühle von Dur und Moll. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 187, Oktober/November 2017, Seite 26-27.

 

"Es fing an wie im Kino. Auf dem Bühnenhintergrund erschienen alte Postkartenansichten, eine Stimme aus dem Off stimmte das Publikum auf das kommende dramatische Geschehen ein: 'Werden Sie Zeuge, wie die Wahrheit ans Tageslicht kommt.'

[...] Diese Geschichte – dargestellt im Roman 'Anna Göldi' von Eveline Hasler und in einem kürzlich im Limmat-Verlag erschienenen Buch von Walter Hauser mit dem Titel 'Anna Göldi, Hinrichtung und Rehabilitierung' – erzählte das Musical aus der Feder von Mirco Vogelsang auf eine nicht lineare und daher auch nicht primär dramatische Weise, sondern als die Geschichte einer Aufklärung. Als Aufklärer fungierte der Journalist Heinrich Ludwig Lehmann, der nach der Hinrichtung der Anna Göldi nach Glarus kommt und den Fall aufrollt. Dieser erzähltechnische Kunstgriff ermöglicht dem Musical-Autor zahlreiche Zeitblenden und dadurch eine sozusagen analytische Durchleuchtung dessen, was in der Vergangenheit geschah.

Dabei wird die riesige Bühne sehr geschickt bespielt. Einerseits als Einheit für Massenszenen, andererseits als Gefäss für durch bewegliche Elemente darstellbare Räume, sodass mühelos von der einen zur anderen Szene gewechselt werden kann. Dazu kommen Videoprojektionen auf den Bühnenhintergrund, die den Raum nochmals erweitern. Fazit: Das Musical «Anna Göldi» ist zunächst einmal ein optisch reizvolles Spektakel, das die Zuschauer von Beginn weg fesseln kann."

Alfred Wüger: "Anna Göldi" fasziniert das Publikum. Standing Ovations am Ende der Premiere des Musicals "Anna Göldi" auf dem SIG-Areal in Neuhausen am Rheinfall. Starke Sängerinnen und Sänger prägen das Stück über die letzte Hexenhinrichtung in der Schweiz. In: Schaffhauser Nachrichten, 8. September 2017.

 

 

 

Medien / Publikationen

 

Literatur

  • Walter Hauser: Der Justizmord an Anna Göldi. Neue Recherchen zum letzten Hexenprozess in Europa. Limmat Verlag, 2007.
  • Kaspar Freuler: Anna Göldi. Roman. Baeschlin Verlag, 2008.
  • Eveline Hasler: Anna Göldi - Letzte Hexe. Roman. Nagle & Kimche, 2012.

 

 

Kommentar

 
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Anna Göldi". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 16. Januar 2023.