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40 Grad im Schatten (110 in the Shade)

Musical in zwei Akten (9 Bildern)


Musik von Harvey Schmidt
Gesangstexte von Tom Jones
Text von N. Richard Nash nach dem Bühnenstück "Der Regenmacher"
Deutsche Übersetzung von Max Colpet

 

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 27. Februar 1971 
Staatstheater, Kassel, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Ekkehard Schoeps
  • Musikarrangements: Klauspeter Seibel
  • Regie und Choreographie: Gene Reed
  • Bühnenbild: Jannis Kourkoutakis
  • Kostüme: Monika Zeller-Schömig
  • Chöre: Jürgen Luhn

 

Besetzung:  

  • Bill Starbuck: Reiner Schöne
  • Lizzie Curry: Judy Winter
  • H. C. Curry: Rolf Heide
  • Noah Curry: Werner Franz
  • Jimmy Curry: Apkar Minas
  • File: Harald Stamm
  • Snookie Updegraff: Beate Granzow
  • Lilly Ann: Bettina Roemer
  • Toby: Franz Kasemann
  • Mrs. Jessen: Claire Sahlmann
  • Ein Pfarrer: Rolf Butter
  • Ein Bauernjunge: Hajo Dürr
  • Ein gastierender Rundfunkansager: Ulricht Brecht

 

 

 

 

 

Premierenchronik

USA UA 24. Oktober 1963 Broadhurst Theatre, New York
GB EA 8. Februar 1967 Palace Theatre, London
D Dspr. EA 27. Februar 1971  Staatstheater, Kassel

 

 

 

 

Inhaltsangabe


Lizzie Curry kommt von einer Reise zu ihrem Vater und den zwei Brüdern zurück. Diese wollen ihre Schwester an Sheriff File verkuppeln, bevor sie eine alte Jungfer wird. Da erscheint Bill Starbuck in der Stadt und behauptet, es regnen lassen zu können. Das wäre ein Segen für den Ort, wo es seit langer Zeit keinen Regen mehr gegeben hat. Bei einem Picknick sollen sich Lizzie und der verwitwete File näher kommen. Doch File geht auf Distanz, während Starbuck und Lizzie sich näherkommen. Nach anfänglicher Abneigung gestehen sie sich ihre Zuneigung. Da kommt der Sheriff mit einem Steckbrief wieder, der Starbuck als gesuchten Betrüger entlarvt. Doch alle bedrängen den Sheriff, Starbuck nicht zu verhaften. Dieser will mit Lizzie weggehen, doch da gesteht File ihr ebenfalls seine Liebe. Er hat sich nur nicht ihr gegenüber geöffnet, weil er nicht verwitwet sondern geschieden ist. Lizzie entscheidet sich in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben. Starbuck zieht weiter und der lang ersehnte Regen kommt.

Klaus Baberg

 

 

 

 

Kritiken

 
"Das ist nicht eben viel für ein abendfüllendes Programm und hätte, als Musical ausgerechnet, ins Auge gehen können. Der dies verhindert, war Gene Reed; in Deutschland lebender amerikanischer Showregisseur und Tänzer, der Inszenierung und Choreographie übernommen hatte. Das bedeutet eine auf Tempo angelegt Aufführung, die sich nicht wie bei der deutschen Operette von Musiknummer zu Musiknummer verholt (um es seemännisch auszudrücken), sondern in Sprech- und Gesangsszenen hart am Wind bleibt, will sagen, nahtlos fortsetzen läßt. Das bedeutet aber auch, daß Chor und Ballett völlig integriert sind in das Schauspielensemble und Massenszenen ("Das wird heute wieder mal verdammt heiß" oder der Regen-Song) Spontanität zeigen, damit sie glaubwürdig sind. All das bewirkt Reed mit einem großen Team voller Disziplin, mit einem Orchester, das als Zugeständnis an die Schlagerwelt des Musicals nur um ein Baritonsaxophon und um Jazzexperten am Schlagzeug und an der Gitarre verstärkt worden war."

Hans Kallies: Am Tag, als der Regen kam. Musical '40 Grad im Schatten' in Kassel erstaufgeführt. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. März 1971.

 

"Viel Gutes ist indes von der Kassler Aufführung zu sagen! Klauspeter Seibel nuancierte am Dirigentenpult gut zwischen Diskretion und Schmiß. Die kleine Besetzung vom Broadway (ohne Violinen, dafür mit ständiger Schlagzeugbegleitung) hätte mich allerdings mehr interessiert als die konventionelle Orchesterbesetzung. Elan und komödiantischen Pfiff wiedrum bracht Gene Reed als Inszenator auf die Szene, zu der Jannis Kourkoutakis launige Szenenbilder (mit einer richtigen Töff-Töff-Eisenbahn) entworfen hatte. Höchst sympathisch und mitreißend Deutschlands "Hair"-Darsteller Rainer Schöne als Regenmacher zwischen Traum, Temperament und Hochstapelei. Judy Winters Lizzy überzeugte mehr in den Szenen des Selbstzweifels als in den Partien männlicher Resolutheit."

Klaus Colberg: Wer tanzt schon bei vierzig Grad Wärme? Deutschsprachige Musical-Premiere nach Nashs "Regenmacher" in Kassel, In: Badische neueste Nachrichten, Karlsruhe, 2. März 1972.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "110 in the Shade". Original Broadway Cast, 1963. RCA Victor 1085-2-RG. (1xCD).
  • "110 in the Shade". Studio Cast, 1997 mit Kristin Chenoweth. Jay Records 1282. (1xCD)
  • "110 in the Shade". Original Broadway Revival Cast, 2007 mit Audra McDonald. PS Classics 754. (1xCD).

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"40 Grad im Schatten (110 in the Shade)". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 8. Juli 2022.