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Ein Käfig voller Narren (La Cage aux Folles)

Musical


Musik und Songtexte von Jerry Herman
Arrangements von Grant Chorley und Bernd van Ham 
Buch von Harvey Fierstein
Nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Jean Poiret
Deutsche Übersetzung von Erika Gesell und Christian Severin

 

 

Inszenierung


Österreichische Erstaufführung: 3. August 1989
Johann-Pölz-Halle, Amstetten, Österreich

  • Musikalische Leitung: Grant Chorley
  • Regie und Choreografie: Mike Fields
  • Zusätzliche Choreografie: André van Dongen
  • Bühnenbild und Kostüme: Walter Schwab
  • Künstlerische Gesamtleitung: Heinz Ehrenfreund

 

Besetzung:  

  • Albin / Zaza: Joachim Kemmer
  • Georges: Wolf-Dietrich Berg

 

Cagelles

  • Mercedes: Andreas Bieber
  • Nicole: Alexandra Frankmann
  • Angelique: Elisabeth Haid
  • Dermah: Franz Jirsa
  • Phaedra: Dirk Mestmacher
  • Hanna: Otto Pichler
  • Odette: Klaus Seiffert
  • Chantal: Christian Struppeck
  • Monique: Beatrix Wipperich

 

  • Jean-Michel: Alfred Rauch
  • Marie: Verena Andresen
  • Jacob: Frank Odjidja
  • Francois: André van Dongen
  • Edouard Dindon: Bruno Thost
  • Valerie Dindon: Andrea Mellis
  • Jacqueline: Tilly Hohenfels
  • M. Renaud: Peter Erdelyi
  • Mme. Renaud: Sulie Girardi
  • Etienne: Thomas Hurter
  • Babette: Angelika Kamm
  • Colette: Sabine Vollgruber

 

 

 

Premierenchronik

USA UA 21. August 1983 Palace Theatre, New York
D Dspr. EA 27. Oktober 1985 Theater des Westens, Berlin
GB EA 21. Mai 1986 Palladium Theatre, London
CH EA 19. Dezember 1987 Opernhaus, Zürich
A EA 3. August 1989 Johann-Pölz-Halle, Amstetten (Musicalsommer)

 

 

 

Inhaltsangabe

 

Die Schauplätze der Handlung sind der Cote-d Azur-Nightclub "La Cage aux folles" und eine Wohnung hinter der Bühne, in der Georges, der Besitzer des Clubs, und Albin, der Star der Revue, seit zwei Jahrzehnten in einer eheähnlichen Gemeinschaft zusammenleben. Georges hat einen Sohn, Jean-Michel, Frucht eines alkoholisierten Fehltritts mit einer Frau, in die Verbindung eingebracht; und Albin hat ihn mit der ganzen liebevollen Fürsorglichkeit, die eine Mutter aufzubringen vermag, großgezogen.

Die Idylle wird jedoch jäh unterbrochen, als der Junge nach Hause kommt und erklärt, dass er die Liebe seines Lebens getroffen habe: Anne. Man wolle heiraten und die jeweiligen Eltern müssten sich kennenlernen. Anne ist jedoch die Tochter des konservativen Politikers Edouard Dindons, der mit seinen bigotten Kampagnen für Tradition, Familie und Moral Wählerstimmen gewinnen und Karriere machen will. Es ist zu befürchten, dass er sich gegen die Ehe ausspricht, wenn er Jean-Michels schwules Elternhaus kennenlernt. Verzweifelt bittet der angehende Bräutigam Albin, für einen Tag zu verschwinden. Die richtige Mutter müsse stattdessen kommen. Diese sagt jedoch kurzfristig ab, so dass Albin, der sich gerade mühsam auf die Rolle eines "Onkel Alberts" vorbereitet hat, nun in die Rolle der Mutter schlüpft.

Dennoch bleibt die Konservation mit den Dindons mühsam, zumal sie misstrauisch werden. Zum Essen geht man in ein elegantes Lokal, dessen Wirtin Albin kennt und ihn bittet, für die Gäste ein Chanson vorzutragen. Am Ende des Liedes nimmt sich Albin - wie immer am Ende ihrer Auftritte - die Perücke ab. Die Dindons sind geschockt. Doch Anne, bislang ganz schüchternes Mädchen, bekennt sich zu Jean-Michel; die menschlichen Qualitäten sind ihr wichtiger als die moralische Enge ihrer Eltern.

(Wolfgang Jansen)

 

 

 

Kritiken

 
"Kennen Sie Amstetten? - Macht nichts! Bisher gab es für Musicalfans auch keine Notwendigkeit, dieses 20.000 Seelen-Städtchen zwischen Linz und Wien im Bewußtsein zu haben. Doch das hat sich am 3. August 1989 schlagartig geändert, als nämlich dort die österreichische Erstaufführung des Jerry-Herman-Musicals ´La Cage aux Folles´ auf die Bühne der Johann-Pölz-Halle ging. Seit mittlerweile sieben Jahren trägt Amstetten jetzt sein Schärflein zum Niederösterreichischen Theatersommer bei, aber heuer erstmals unter dem Titel ´Sommerfestspiele´. Bisher engte die Bezeichnung ´Sommeroperette´ den Spielplan sehr ein. [...]

Daß nun überhaupt ein Musical Amstetten erreichte, ist maßgeblich das Verdienst von Festspiel-Intendant Heinz Ehrenfreund. Daß es aber auch gleich noch eine österreichische Erstaufführung wurde, ist vor allem der Wiener Volksoper zu verdanken, die in diesem Sommer statt ´La Cage aux Folles´ - dort ursprünglich für Juni 1989 als Gastspiel des Berliner Theater des Westens geplant - unsinnigerweise lieber ihre hauseigene ´Kiss Me, Kate´-Produktion präsentierte und so die Aufführungsrechte plötzlich frei waren. Heinz Ehrenfreund griff zu. [...]

Das Provinzstädtchen Amstetten hat der Metropole Wien gezeigt, woher der Musical-Wind in diesem Sommer weht und wie man auch ohne astronomisch hohe Subventionen, dafür jedoch mit umso mehr Kreativität und Geschmack, unterhaltendes Musiktheater von Format auf die Bühne bringen kann."

G. Knopf / Kl.-D. Kräft: Ein Käfig voller Narren , La Cage aux Folles. In: Das Musical, Die Musicalzeitschrift, Heft 19, Oktober/November 1989, Seite 16-18.

 

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • "La Cage aux folles", The Broadway Musical, Original Cast Recording, USA 1983, Studio-Einspielung, RCA Records BD84824. (Vinyl, 1xLP)
  • "La Cage aux Folles" ("Ein Käfig voller Narren"), Original-Aufnahme aus dem Theater des Westens, Deutsche Grammophon Hamburg 1986, Polydor 829 646-2. (1xCD)
  • "La Cage aux Folles" ("Ein Käfig voller Narren"), Originalaufnahme der Wiener Volksoper, Studioeinspielung 1993, Reverso 660803. (1xCD)

 

Video / DVD 

  • "Ein Käfig voller Narren". Spielfilm, Regie: Edouard Molinaro, Musik: Ennio Morricone, 1978, MGM Home Entertainment. (1xDVD)

 

Literatur

  • Wolfgang Jansen: Cats & Co., Geschichte des Musicals im deutschsprachigen Theater. Berlin: Henschel 2008, Seite 235-238.

 

 

 

Kommentar

 
Die Erstaufführung kam im Rahmen der Sommerfestspiele Amstetten auf die Bühne. 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Ein Käfig voller Narren" ("La Cage aux Folles") [Amstetten]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 13. Juli 2022.