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Tell!

ein schillerndes Musical in 13 Bildern, einem Vorspiel, einem Zwischenspiel und einem Nachspiel


Musik von Tommy Fortmann
Text von Beat Hirt

 


Inszenierung


Uraufführung: 31. Juli 1977
Schützenhaus zu Albisgütli, Zürich, Schweiz
 

  • Musikalische Leitung: Armand Volker
  • Regie: Klaus Ueberall
  • Choreographie: Jimmie James
  • Bühnenarchitektur: Gerd Burla
  • Kostüme: Anita Burla


Besetzung:

  • Wilhelm Tell: Toni Vescoli
  • Hedi Tell: Henriette Kammerl
  • Gitarrist: Ronnie Lee Williams
  • Landvogt Gessler: Alexis Korner
  • Werner Stauffacher: Bruno Ferrari
  • Gertrud Stauffacher: Iren Indra
  • Rey Porter, Reporter: John Ward
  • Arnold vom Melchtal: Walter Luthi
  • Konrad Baumgarten: Markus Gehrig
  • Walter Fürst: Urs Schärz
  • Walterli: Jens van Harten / Rolf Frei
  • Wilhelm Junior: Reinhard Müller / Ronald Baumann

 

 

Premierenchronik

CH UA 31. Juli 1977 Schützenhaus zu Albisgütli, Zürich

 

 

Inhaltsangabe


Wilhelm Tell, als bester Armbrustschütze der Welt, fühlt sich in der Gemeinschaft der 'Helden GmbH" äußerst wohl. Wenn da nicht der Gitarrist der Begleitband wäre, der unangenehme Fragen stellt, und das noch vor Publikum. Da platzt einem schon mal der Kragen und gleichzeitig der geplante TV-Auftritt.

Doch wenn Ruhm und Publicity locken, vergißt man schnell. Und so tritt er in der TV-Show von Moderator Rey Porter auf und läßt sich überreden, vor dem Publikum sein Können zu zeigen, in dem er einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schießt. Der Schuß gelingt, das Publikum ist begeistert.

Weniger begeistert ist Tells Gattin Hedwig, die sich inzwischen um die Famile kümmern muss. Ihr Gatte wird inzwischen von Frau Stauffacher angehimmelt, während Landvogt Gessler der Meinung ist, dass der Schuß wohl doch nicht so einmalig sei; davon habe es vorher schon ähnliche gegeben. Der Gitarrist nimmt diese Provokation gerne auf und konfrontiert Tell damit - sein Treffer in der TV-Show war sicher reiner Zufall, so behauptet Gessler. Tell läßt sich darauf ein, den Schuß zu wiederholen, trifft dabei aber seinen Sohn und in seinem Schmerz gibt er einen zweiten Schuß auf Gessler ab, den er für die Herausforderung verantwortlich macht. Der Landvogt wird aber nur verletzt und waltet weiter seines Amtes.

Die Stimmung im Volke gärt. Tell, inzwischen untergetaucht, lässt sich von seiner Geliebten Gertrud Stauffacher dazu anzetteln, dem Landvogt endgültig den Garaus zu machen. Der Schuß in der "hohlen Gasse" gelingt. Das Volk jubelt, die Habsburger schreien Aufstand und ziehen gegen die Eidgenossen in die Schlacht von Morgarten.

(Klaus Baberg, 2020)

 

 

Kritiken


"´Das hier ist Boston, nicht der Broadway´, sagt Regisseur Klaus Ueberall. Die Züricher Inszenierung des vorletzten Sonntag uraufgeführten Musicals ´Tell´, das meint er damit, befinde sich noch im Stadium provinzieller Probeaufführungen und sei noch nicht für eine Metropole premierenreif. Wohl wahr: Das Rock-Stück nach Schiller von Beat Hirt (Text) und Tommy Fortmann (Musik) schleppt sich trotz flotter Songs, illustrer Besetzung (Bluessänger Alexis Korner als Geßler) und spritziger Ballettszenen durch spärliche Gags zum müden Finale. Pressereaktion: negativ; Kartenverkauf: enttäuschend. 930 000 Schweizer Franken, die 16 Privatleute bislang in die Produktion investiert haben, dürften wohl abzuschreiben sein."

(ohne Namen): Tell als Musical. In: Der Spiegel, Heft 33/1977, 8. August 1977, Seite 99.

 

 

Kommentar


Schon bei der Bühnenaufführung war die LP zum Musical "Tell!" erhältlich. Einzig Alexis Korner sang darauf seine Bühnenpartie. Alle anderen wurden von bekannten Rock- und Schlagerinterpreten gesungen wie z. B. Udo Lindenberg, Romy Haag, Jürgen Drews oder Su Kramer. In 2020 wurde diese Aufnahme erstmalig auf CD wiederveröffentlicht und um ein zweite CD mit einer Demoversion komplettiert.

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • LP: SC Teldec 6.23075
  • CD: SC (Neueinspielung / 2-CDs) M.I.G./Non Stop Musik, 2020

 

Literatur

  • Friedrich Schiller: Wilhelm Tell. Schauspiel. In: Ders.: Sämtliche Werke in zwölf Bänden, Band 6, Potsdam: Hachfeld o.J., Seite 3-97.
  • Siegfried Schmidt-Joos: My back pages: Idole und Freaks, Tod und Legenden in der Popmusik. Seite 127ff. Lukas Verlag, Berlin, 2004.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Tell!". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 30. Juli 2020.