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Cyrano

Musical


Musik und Gesangstexte von Sebastian
Musikalische Arrangement von David Riddell
Idee, Bearbeitung und Dialoge von Pierre Westerdahl und Flemming Enevold
Frei nach Edmond Rostands Schauspiel "Cyrano de Bergerac" 
Deutsch von Verena Reischel

 


Inszenierung


Uraufführung: 11. September 1994
Theater des Westens, Berlin, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Regie: Helmut Baumann
  • Musikalische Leitung: Volker M. Plangg
  • Bühne: Alex Harb
  • Kostüme: Mario Braghieri
  • Licht: Sid Ellen

 

Besetzung:

  • Cyrano de Bergerac: Joachim Kemmer / Michael Flöth
  • Christian de Neuvillette: Dierk Prawdzik / Dirk Witthuhn
  • Roxane: Anita Eberwein / Isabel Dörfler
  • Graf de Guiche: Peter Dirschauer / Ulrich Grawunder
  • Le Bret: Don Balmer / Ulrich Grawunder
  • Ragueneau: Cusch Jung / Harry Tchor
  • Lise: Michelle Becker / Janet Calvert
  • Montfleury: Berthold Pesalla
  • Vicomte de Valvert: Andreas Untermann / Andreas Goebel
  • Ein Marquis: Thorsten Oliver Huth
  • Der Theaterdirektor: Sigurd Karnetzki
  • Die Duenna: Mona Hermes
  • Ein Mönch: Berthold Pesalla
  • Schwester Martha: Doris Kuebler
  • Lies Liebhaber: Rüdiger Reschke
  • Zwei Dirnen: Lieselotte Leist, Sissy Staudinger
  • Drei hungerleidende Poeten: Klaus Grebenteuch, Thorsten Oliver Huth, Berthold Pesalla
  • Musketiere: Frank Berg / Field Blauvelt / Thorsten Franck / Andreas Goebel / Marco Meyer / Rüdiger Reschke / Raphael Schneider / Christian Schwärsky / Harry Tchor / Andreas Untermann / James Walker / Dirk Witthuhn / Thomas Zaufke
  • Sänger / Darsteller: Kirsten Bertkau / Lisa Fairmont / Franziska Forster / Marion Hornemann / Katrin Huber / Sabine Klapdohr / Michaela Laubach / Alina Lieske / Tina Linz / Jacqueline Mabardi / Jana Malgoran / Celina Muza-Viber / Nicole Nagel / Kira Primke / Joseph A. Guarraci / Oliver Jacobs / Guido Kleineidam / Jörg Langenbach / Thomas Schiranko / Klaus Siebers / Oliver Utecht / George Wainwright

 

 

 

Premierenchronik

DK UA 31. Januar 1993 Gladsaxe Teater, Kopenhagen
D Dspr. EA 11. September 1994 Theater des Westens, Berlin

 

 

Inhaltsangabe


"Im Herzen der Herz-und-Schmerz-Geschichte steht Cyrano, draufgängerischer Haudegen und sanfter Poet gleichermaßen, der so unsagbar in seine Cousine Roxane verliebt ist. Doch so unsterblich seine Liebe ist, so unerfüllbar ist sie auch. Roxane, die schönste Frau von Paris, scheint außerhalb alles Erreichbaren zu stehen, für ihn, der sich mit seiner überlangen Nase gezeichnet fühlt, entstellt - die Schöne und das Biest. Und die Schöne verliebt sich in Christian de Neuvillette [...], Musketier, jung und attraktiv, der dann auch sogleich sein Herz für Roxane entdeckt. Nur daß er leider nicht die richtigen Worte zur richtigen Zeit findet; ein Manko, das der geistvolle Cyrano, dem Roxane von ihren Gefühlen zu Christian erzählt hatte, mit List und Formulierkunst auszugleichen versteht. Und so verliebt sich die schöne Roxane zwar in das Gesicht und die Gestalt Christians, aber in die Seele Cyranos ohne daß sie es weiß. Erfahren wird sie es erst kurz vor dessen Tod."

(Birgit Warnhold: Der romantische Held feiert Triumphe. Umjubelter "Cyrano" im Theater des Westens. In: Berliner Morgenpost, 13. September 1994).

 

 

Kritiken


"Wer hier auf seine Kosten kommen will, darf nicht auf Rostands geschliffene Dialoge warten, und er muß sich vor allem die Nuancen und die atmosphärische Dichte des Films mit Gérard Depardieu aus dem Kopf schlagen. Geboten wird aber das, was ein richtiges Musical erst unterhaltsam macht, vor allem Action. Die Choreographie der Fechtszenen zwischen Cyrano und seinen Widersachern ist schlichtweg umwerfend. Vorzügliche Darsteller, eine temporeiche Inszenierung, beeindruckend gestaltete Bühnenräume und opulente Kostüme (Mario Braghierie) tun ihr übriges."

Elisabeth van Zwoll: Seelendrama um eine riesige Nase. Das Musketier-Musical "Cyrano" wurde im Theater des Westens begeistert gefeiert. In: Die Welt, 13. September 1994.

 

"Komponist Sebastian beschert mit seinen Melodien dem Genre Musical nicht gerade neue Impulse, vielmehr nahm er von allem ein bißchen und mixte einen langweiligen und geradezu ärgerlichen Einheitsbrei, der genau drei ins Ohr gehende Melodien enthält, die gerne und oft wiederholt werden. Die Übersetzung der Songs von Verena Reischel klingt recht gefällig und trifft den Ton der damaligen Zeit.

[...] Das ganze Stück schwelgt geradezu in Bildern, für die es oftmals bewundernden Szenenapplaus gibt. Der alles beherrschende Joker dieser Aufführung heißt jedoch Joachim Kemmer, der am Ende für seine so eindringliche, feinfühlige und stets zwischen Scherz und Kummer pendelnde Darstellung des Cyrano de Bergerac vom Publikum mit Beifallsgetrampel und Standing Ovations gefeiert wird. Joachim Kemmer kann zwar kaum als guter Sänger bezeichnet werden, aber er besitzt eine derart mitreißende Bühnenpräsenz und eine so große Ausstrahlung, daß alles andere nebensächlich wird.

[...] Auch wenn ´Cyrano´ nicht der große Wurf für das Theater des Westens geworden ist, so ist Intendant Helmut Baumann doch Respekt dafür zu zollen, daß er in einer Zeit der jahrelang laufenden Mega-Musicalerfolge aus England den Mut hat, dem Berliner Publikum ein dänisches Musical ohne Laserstrahlen und lautes Rock-Gedröhn zu präsentieren, das in schönen Bildern schwelgt und letztendlich nicht weniger sehenswert ist."

Donato Plögert: Cyrano. Ein dänisches Musical im Theater des Westens. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 49, Oktober/November 1994, Seite 58.

 

"Sebastians Musik ist freilich ebenfalls ein Verschnitt widerstreitender Zitate, sozusagen ein historischer Kompromiß: zwischen Lehár und Orff, zwischen seufzenden Schlagern und bajuwarischem Marschtritt. Der lehrreiche Moment des Abends besteht in der Entdeckung, daß dieser Kompromiß leichter herzustellen ist, als den Anhängern Orffs lieb sein dürfte. Mit anderen Worten: Nicht nur ´Sebastian´, auch ´Musical´ ist nur ein Deckname. Tatsächlich handelt es sich um eine Art Operette light; nämlich mit weniger Musik."

Jens Jessen: Sebastian macht ping. Das Musical als Opera seria: Der dänische "Cyrano" und ein rasendes Publikum in Berlin. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. September 1994.

  

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Cyrano". Original Danish Cast Recording. Pladecompagniet 8054, 1993(1xCD).
  • "Cyrano". Original Swedish Cast. Polydor 531198, 1996, (1xCD).
  • "Cyrano". Original Danish Cast. Mastodonterne Masto 04, 2000, (1xCD).

 

Literatur

  • Edmond Rostand: Cyrano de Bergerac. Romantische Komödie in fünf Aufzügen. Reclams Universal-Bibliothek, 1986.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Cyrano". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 22. Februar 2021.