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Ein Strom, der Liebe heißt

Sonett für junge Zeitgenossen mit Musik für 13 Insttrumente


Musik von Manfred Nitschke
Text von Heinz Hall unter Mitarbeit von Hanns Anselm Perten

 


Inszenierung


Uraufführung: 6. Juli 1969
Volkstheater Rostock, DDR
 

  • Musikalische Leitung: Uwe Hilprecht
  • Regie: Hanns Anselm Perten
  • Ausstattung: Willi Schröder
  • Bühnenfotographik: Georg Hülsse
  • Choreographische Mitarbeit: Margarete Böning
  • Pntomimische Mitarbeit: Gerd Glanze
  • Beratung: Korvettenkapitän Robert Rosentreter


Besetzung:

  • Oberleutnant zur See Horst Werring, Kompaniechef: Christian Stövesand
  • Korvettenkapitän Richter, Polit.-Stellvertreter eines Dienststellenleiters: Dieter Unruh
  • Wilhelm Krug, Gastwirt: Ralph Borgwardt
  • Brigitte, seine Tochter: Ingrid Hille
  • Otto Näglein, Brigadier: Kurt Wetzel
  • Herbert, sein Sohn: Peter Bause
  • Sabine, Herberts Freundin: Christine Frankenstein
  • Stulle, Herberts Freund: Klaus Pönitz
  • Bemme, Herberts Freund: Horst Ziethen
  • Stabsmatrose, Schreiber in der Kompanie Werring: Frank Schenk
  • Maat: Roland Nietzold
  • Jugendliche und Matrosen: Helga Heine / Norma Hornig / Irmtraud Koßner / Gert Kühne / Kurt Lehmann / Fritz-Heinrich Loheit / Fritz Stoll - Mitglieder der Staatlichen Schauspielschule Rostock: Petra Barthel / Hellena Büttner / Katrin Martin / Dorothea Meißner / Barbara Mielert / Heidrun Lippick / Ute Schernau / Marion Wiegmann / Christian Albers / Roland Blankenburg / Michael Nitzel / Norbert Schwarz / Lothar Tarelkin / Peter Zilles

 

 

Premierenchronik

DDR UA 6. Juli 1969 Volkstheater, Rostock



Inhaltsangabe


Die Rostocker Architekturstudentin Brigitte Krug fühlt sich in ihrer Stadt und im Kreis ihrer jugendlichen Clique wohl. Wortführer dieser Jugendlichen ist Herbert Nägler, ein sympathischer, aber auch leicht aufbrausender Typ. Letzteres zeigt sich, als Brigitte Horst Werring, einen Offizier der Volksmarine kennenlernt und anscheinend trotz leichter Altersunterschiede sehr sympathisch findet. Herbert findet allerding, dass dieser Seemann so überhaupt nicht zu Brigitte bzw. der Clique passt. Es kommt zu einer Schlägerei, bei der Werring eindeutig als Sieger hervorgeht. Ausgerechnet diese jungen Leute landen bei ihrem Dienst am Volk in der Gruppe, bei der Werring Kompaniechef ist. Statt sich an einen Tisch zu setzten und "klar Schiff zu machen", bittet Herbert Brigitte um Vermittlung. Der erfahrene Kompaniechef macht Herbert, inzwischen Gruppenführer, klar wie wichtig es ist, Vertrauen zu haben und zu seinen Taten zu stehen. Das gibt dem jungen Nägler den entscheidenen Kick, auch mit seiner Freundin Sabine und deren Vater zu reden, denn Sabine ist von ihm schwanger. Diese Sache kommt ins Reine, ebenso wie die Beziehung zwischen Werring und Brigitte, die er in zwei Jahren, nach ihrem abgeschlossenen Architekturstudium heiraten wird.
 

(Klaus Baberg, 2020)
 

 

Kritiken


"[...] Großflächige Fotografiken bleiben einzige Hintergrunddekoration. Sparsam eingesetzte Requisiten - Gestühl, Tische, Telefon, Fernsehgeräte, ein Moped - sind recht nüchterne Repräsentanz des Alltags. Die Zäsuren in der szenisch-dramaturgischen Architektur, die Vorhänge, bleiben ausgespart. Die Aktionen auf der hell ausgeleuchteten Bühne sind pausenlos im Fluß, und es sind keine Hervorhebungen, Unterstreichungen durch Lichteffekte zu beobachten. So präsentiert sich die Bühne für ein heiteres Musiktheaterstück aus unserer Gegenwart, von einer an unseren Bühnen in diesem Genre ungewohnten Sachlichkeit (Ausstattung: Willi Schröer, Bühnenfotografik Georg Hülsse). Paßt da ein Stück hinein, das Poesie nicht vermissen läßt?

[...] Autor Heinz Hall verknüpft mit dramaturgischem Geschick zwei Geschichten miteinander: die Liebe Brigitte Krugs und Horst Werrings, die Entwicklung Herbert Nägleins von einem, der im Vorübergehen das Glück in die Tasche steckt, zu einem, der bewußt an der Gestaltung des Glücks mithilft.

[...] Kennzeichen dieser Inszenierung ist die schier atemlose Lebendigkeit auf der Szene, die nur Ruhepunkte bei leisen, lyrischen Bildern und Chansons kennt, um dann wieder voll praller Vitaliät zu sein, die nicht lärmend ist, aber doch jene Lautstärke integriert hat, ohne die man sich übersprudelnde Fröhlichkeit und Heiterkeit besonders bei Jugendlichen schwerlich vorstellen kann."

Wolfgang Lange: Kontraste von der Küste - "Ein Strom, der Liebe heißt" im Volkstheater Rostock. In: Theater der Zeit, Heft 9, 1969, Seite 51-54.

 

"Gelegentliche dünne Stellen der Textvorlage (in der Motivierung mancher Figuren, in der sprachlichen Gestaltung) könnten durch eine kluge, auf lebendige szenische Lösung gerichtete Regie ausgeglichen werden.
Prof. Perten fand angemessene ästhetische Mittel, um die optimistische Grundhaltung des Stückes auf der Bühne zu realisieren. Manfred Nitschkes auf die verschiedensten Traditionen zurückgreifende, moderne Musik ist ein wesentlicher Faktor in der Gesamtaussage - was auch auf die tänzerischen und pantomimischen Mitteln gelösten Gruppenszenen [...] zutrifft."

Christine Gundlach: Sonett für junge Leute. In: Neues Deutschland, Organ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschkands, 23. Juli 1969.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Ein Strom, der Liebe heißt". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 1. November 2020.