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Winnifred (Once Upon A Mattress)

Musical in zwei Akten  


Musik von Mary Rodgers
Liedtexte von Marshall Barer 
Buch von Jay Thompson, Marshall Barer und Dean Fuller, nach "Die Prinzessin auf der Erbse" von Hans Christian Andersen
Deutsche Übersetzung von Sonya Martin-Lehrer in Zusammenarbeit mit Frank Buecheler

 


Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 30. Dezember 1990
Stadttheater Hildesheim, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Musikalische Leitung: David Levi
  • Inszenierung : Frank Buecheler
  • Choreographie: Karl-Heinz Meyer
  • Ausstattung: Andrea Kleber
  • Chöre: David Levi


Besetzung:

  • König Sextimus: Bernd Verfürth
  • Königin Migräne: Elke Reissert
  • Prinz Arglos: Oliver Hasenfratz
  • Der Magier: Werner Trakis
  • Der Hofnarr: Aldo Waterloow-Ferreira
  • Der Barde: Laslo Lukas
  • Prinzessin Nr. 12: Michaela Kaiser
  • Prinzessin Winnifred: Chris Berger
  • Sir Harry: James Daniel Frost
  • Lady Lerche: Gabriele Walther
  • Lady Beatrice, Hoftänzerin: Janne Geest
  • Sir Harold, Hoftänzer: Tony Vezich
  • Die Nachtigall von Samarkand: Michaela Kaiser
  • Lady Klamotte, Hofdame: Frederike Loth-Verfürth
  • Lady Marotte, Hofdame: Aleksandra Zalesna-Rakowska
  • Lady Grille, Hofdame: Anna Gralak
  • Lady Mabelle, Hofdame: Heike Spreckelmeyer
  • Sir Studley, Ritter: Bernd J. Langhammer
  • Studley's Lady: Young A. Kirschner
  • Sir Luce, Ritter: Ralph Dillmann
  • Luce's Lady: Katja Buhl / Bea Sadek
  • Emily, 1. Zimmermädchen: Monika Steinbrenner
  • Assistentin des Magier: Bea Sadek
  • 1. Gelehrter: László Serédi
  • 2. Gelehrter: Edward Najda
  • Amme: Ursula Kösterberg-Sachs
  • Bischof: Klaus-Dieter Jüngling
  • 1. Wache: Rüdiger Sachs
  • 2. Wache: Ralph Dillmann
  • 3. Wache: Michael Farbacher
  • Ladies bei Hofe: Meilo Tjiam, Camille Clinton, Angelika Prenner, Susan Morgan, Elzbietha Wichrzycka
  • Ritter bei Hofe: Miguel Cartagena, Byron V. Jones, Jan Kirschner, Rudolf Nowak, Charles Andrew Wenner

 

 

Premierenchronik

USA UA 11. Mai 1959 Phoenix Theatre, New York
GB EA 20. September 1960 Adelphi Theatre, London
D Dspr. EA 30. Dezember 1990 Stadttheater, Hildesheim
A EA 6. Dezember 2013 Theater der Jugend / Renaissancetheater, Wien

 

 

Inhaltsangabe

 
"Der Barde, ein weitgereister Sänger, weiß die wirklich wahre Geschichte von der Prinzessin auf der Erbse zu berichten. Denn er hat sie selbst miterlebt. Er führt uns in das Reich von König Sextimus, Königin Migräne und Prinz Arglos, wo jenes absonderliche Gesetz gilt: ´Kein Ritter darf zu seiner Braut, bis Arglos sich mit einer traut.´

Aber es ist gar nicht so leicht, eine Braut für den Prinzen zu finden, denn jede Heiratskandidatin muß erst einmal beweisen, daß sie eine wahre Prinzessin ist, und sich dafür z. T. recht seltsamen Tests unterziehen. Bislang hat noch keine Prinzessin den königlichen Test bestanden. Auch Prinzessin Nr. 12 fällt erbarmungslos durch.

Die zarte und liebliche Lady Lerche ist verzweifelt: Sie hat vor einiger Zeit mit ihrem geliebten Sir Harry zusammen den Sonnenuntergang beobachtet, und nun ist sie schwanger. Ergo: Die zermürbende Warterei auf eine wahre Prinzessin muß jetzt unbedingt ein Ende haben. Ohne Trauschein und dafür mit Nachwuchs sieht Lerche schwarz für ihre und Harrys Position bei Hofe...

Sir Harry, der schönste und tapferste Ritter im ganzen Land, macht sich todesmutig auf die Suche nach einer Prinzessin. Über die Berge, durch die trostlosen Täler bis in die Sümpfe führt ihn sein Weg. Seine Ausdauer wird belohnt: Sieben Wochen später kehrt er mit Prinzessin Winnifred zurück, die es so eilig hat, den Prinzen zu heiraten, daß sie die Abkürzung durch den Burggraben nimmt.

Königin Migräne ist entsetzt. Diese Schlammschlampe kann doch nie und nimmer eine wahre Prinzessin sein! Nicht auszudenken, was passiert, wenn gerade dieses Geschöpf den Test bestehen sollte! Nein, hier muß ein Test her, der fair aussieht, fair klingt, fair scheint - und nicht fair ist.

Sie berät sich mit dem Magier, ihrem Vertrauten. Und dabei kommen sie auf die rettende Idee: Prinzessin Winnifred soll auf ihre Sensibilität getestet werden. Sie soll in dieser Nacht auf einem Matratzenberg schlafen, unter dem eine kleine Erbse versteckt ist. Wahres feinfühliges blaues Blut muß in so einem Bett doch wachbleiben!

Winnifred, die Wehmutsvolle, Prinzessin der Schimmernden Sümpfe, Wächterin der Chakra-Fluß-Schlange und Gebieterin über die ragende Schlammlilie. Spitzname: Fred. Ob sie eine wahre Prinzessin ist?

Prinz Arglos hofft es von ganzem Herzen. Denn er hat sich vom ersten Moment an in diese starke, draufgängerische und so ganz und gar unkönigliche Prinzessin verliebt. Wenn er nur wüßte, was für einen Test seine Mutter sich diesmal ausgedacht hat! Denn die Art des Tests ist jedesmal anders, aber dafür immer streng geheim...

Auch der Hofnarr wüßte zu gerne, was denn diesmal gestestet werden soll, denn er hat von der ewigen Prinzessinsucherei mittlerweile die Nase voll. Er verbündet sich mit dem Barden. Gemeinsam machen sie sich an den Magier heran, um ihm mit List und Tücke, mit Schmeicheleien und bei einem ausgiebigen Weingelage das Geheimnis um Winnifreds Test zu entlocken.

König Sextimus hat bislang zu alldem geschwiegen. Zwangsläufig. Denn auf ihm lastet ein Fluch, der ihn der Sprache beraubte. Doch als er am nächsten Morgen vor dem perfekten Happy-End steht - Winnifred hat nicht geschlafen, Arglos, die Ritter und Ladies sind überglücklich, die Königin ist zum ersten Mal in ihrem Leben mit ihrem Latein am Ende - da findet der König plötzlich Töne! Und was für welche..."

(aus: Programmheft der deutschsprachigen Erstaufführung)

 

 

Kritiken


"Auch bei der Hildesheimer Premiere zum Jahreswechsel fand es in der Inszenierung von Frank Buecheler begeisterte Zustimmung, der Schlußapplaus des amüsierten Publikums erreichte wahre Volksfeststimmung. 'Winnifred' ist ein Kindermärchen-Musical mit ganz tollen und verrückten Kostümen (Ausstattung: Andrea Kleber). Schräge Farben für die absurden Hofschranzen, groteske Frisuren für Chor und Ballett, ein fragmentarisches Bühnenbild, dessen Kulissen ein bewußt 'schiefes' Bild des Königreichs vermittelen. Ein ungemein lebendiges Ensemble sorgt zwar für Tempo, kann jedoch etliche Längen, viel Oberflächlichkeit und die wenig animierende Musik nicht überspielen. Für das erwachsende Publikum ist es ein bunter Faschingsspaß ohne größeren Tiefgang. [...]

Den Prinzen Arglos im Baseballoutfit spielt mit sympathischer Stimme Oliver Hasenfratz.[...] Und die Prinzessin selbst? Sie kommt als Schlammlilie aus den schimmernden Sümpfen, durchschwimmt, um Zeit zu gewinnen, den Schloßgraben - eigentlich müßte sie doch naß sein? - und singt ein herzzerreißend komisches Lied von ihrem 'Heimatschlamm'. Chris Berger macht dies mit Lust und Laune und könnte als sehr stabile Prinzessin fast eine Zwillingsschwester aus 'Annie Get Your Gun' sein. Hier spürt der Zuschauer wirkliche Musical-Atmosphäre und es macht immensen Spaß, diesem Allroundtalent beim Tanzen, Singen und Spielen zuzusehen."

Peter Merck: Hildesheim, Winnifred. In: Das Musical, Die Musicalzeitschrift, Heft 27, Februar/März 1991, Seite 25 - 26.

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • "Once Upon A Mattress", A New Musical, Original Braodway Cast 1959, MCA Classics, MCAD-10768, USA 1993. (1xCD) 

 

Literatur

  • Hans Christian Andersen: Die Prinzessin auf der Erbse. In: Die schönsten Märchen von Hans Christian Andersen. Aus dem Dänischen übersetzt von Albrecht Leonhardt, Gütersloh: Mohn 1959, Seite 39-41.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Winnifred" ("Once Upon A Mattress"). In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 23. Oktober 2020.